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Business Intelligence - Begriffsverständnis und historischer Abriss
Der Begriff Business Intelligence (BI) wurde im Jahre 1993 insbesondere von dem Marktforschungsunternehmen Gartner Group geprägt, die Business Intelligence wie folgt definieren:
„Data analysis, reporting, and query tools can help business users wade through a sea of data to synthesize valuable information from it – today these tools collectively fall into a category called `Business Intelligence´”
Im deutschsprachigen Raum existieren zahlreiche Übersetzungen und Interpretationen von Business Intelligence. Unterschieden wird zwischen einem betriebswirtschaftlichen und technologischen Begriffsverständnis. Im Kern sind sie jedoch alle gleich: Business Intelligence wird als Reaktion auf die Herausforderung der zunehmenden „Datenüberflutung“ in den Unternehmen gesehen.
Die betriebswirtschaftliche Definition beschreibt Business Intelligence als analytischen Entdeckungsprozess, in welchem fragmentierte Unternehmens- und Wettbewerbsdaten in handlungsgerichtetes Wissen transformiert werden. Somit werden alle Hilfsmittel die den Prozess aus Datenbereitstellung, Informationsgewinnung und Kommunikation unterstützen unter dem Begriff Business Intelligence zusammengefasst. Dabei sind insbesondere Informationen über die Fähigkeiten, Positionen, Handlungen und Ziele von (internen und externen) Akteuren von Relevanz. Der Prozess ist in mehreren Prozessphasen strukturiert: 1. Bereitstellung der Basisdaten, 2. Relevante Zusammenhänge erkennen 3. Muster und Prinzipien definieren, 4. Kommunikation der erlangten Erkenntnisse.
Das technologische Begriffsverständnis bringt Business Intelligence in Zusammenhang mit den neuartigen EDV- Technologien und sieht darin eine Weiterentwicklung der Managementinformationssysteme (MIS) aus den sechziger Jahren. Die begriffliche Abgrenzung von BI und MIS ist nicht eindeutig, da die Termini oft synonym verwendet werden.
Unter MIS i.e.S. wird eine IT- basierte Managementunterstützung verstanden, welche Managern verschiedener Hierarchieebenen Hilfestellungen bei der Planung und Kontrolle bietet und strikt von den Administrations- und Dispositionssystemen, welche für operative Abläufe wie z.B. der Auftragsabwicklung eingesetzt werden, zu trennen ist. Die Idee mit Hilfe der Informationstechnologie aus Daten Informationen zu gewinnen und das Management in seinen Entscheidungsprozessen zu unterstützen ist nicht neu, vielmehr haben sich im Laufe der Zeit – schon bald nach dem Einsatz von Datenbanken in Unternehmen – mehrere Ausprägungen von MIS herausgebildet. Die ersten Informationssysteme scheiterten jedoch vor allem an den technischen Möglichkeiten in Verbindung mit der hohen Komplexität einer gesamten Unternehmensabbildung. Die in den siebziger Jahren entwickelten Decision Support Systeme (DSS) bzw. Entscheidungsunterstützungssysteme (EUS) fokussierten daher zunächst Teilbereiche oder Teilprobleme. Ziel war nun nicht mehr die reine Datenversorgung sondern die Unterstützung der Manager bei individuellen Entscheidungsaufgaben mittels problembezogener Daten, sowie speziellen Analyseinstrumenten. Dennoch konnte auch diese Form der Informationssysteme – abgesehen von technischen Mängeln – nicht überzeugen, da kein Manager an die Fähigkeit eines Computers glaubte, ihn bei dem kreativen Prozess des Lösens einer Entscheidungsaufgabe unterstützen zu können. Mit dem Aufkommen erster Überlegungen hinsichtlich kritischer Erfolgsfaktoren in einem Unternehmen, unternahmen die Softwareanbieter in den achtziger Jahren einen dritten Versuch mit dem Executive Information System (EIS) bzw. Führungsinformationssystem (FIS). Ihren Durchbruch erreichten die MIS jedoch erst Anfang der neunziger Jahre im Rahmen der schwachen Konjunktur und der zunehmend dynamischen Unternehmensumwelt mit Hilfe des Data Warehouse und der OLAP- Technologie. Business Intelligence kann deshalb auch wie folgt definiert werden: „Business Intelligence bezeichnet den Zugriff auf und die Analyse von in einem Data Warehouse oder einem Data Mart gespeicherten Daten durch die Anwender“.
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